Alternativen zu Google und Co: Sucht doch mal grün!

Zunehmend greifen die Menschen zu Bioprodukten, schwingen sich öfter mal aufs Fahrrad und wechseln immer häufiger zu Ökostrom – alles der Umwelt zu Liebe. Die Bemühungen der letzten Jahre, mehr Bewusstsein für die Umwelt und Nachhaltigkeitsthemen zu schaffen, scheinen zu fruchten. Demgegenüber steht ein zunehmender Konsum der technischen Entwicklungen – allen voran des Internets, zuhause wie auch mobil. Dabei ist den Nutzern oft nicht klar, dass auch ihr scheinbar harmloses Verhalten der Umwelt viel abverlangt. Jede Suchanfrage im Internet verursacht einen CO2-Ausstoß. Die Computer in den Rechenzentren brauchen viel Strom, um die Ergebnisse schnell ausspucken zu können. Und auch die Klimaanlagen, die dafür sorgen, dass es in den Rechenzentren nicht zu heiß wird, benötigen jede Menge Energie. Diesem Fakt wollen Ökosuchmaschinen Rechnung tragen. Diese „grünen“ Suchmaschinen wollen wir euch etwas näher vorstellen.

Das Prinzip der grünen Suchmaschinen

Wie viel Kohlenstoffdioxid tatsächlich bei einer Google-Suche freigesetzt wird, ist unklar. Die Ergebnisse der Studie eines Harvard-Physikers dementierte Google. Demnach sollten zwei Suchen bei der populären Suchmaschine genauso viel Energie verbrauchen wie das Erhitzen von Wasser für eine Tasse Tee. Google widersprach dieser Meldung und gab eine wesentlich geringere Menge an. Fakt ist jedoch, dass CO2 erzeugt wird. Aus diesem Grund sind in den letzten Jahren immer mehr Ökosuchmaschinen entstanden. Sie produzieren zwar ebenso CO2. Ihr Anliegen ist es jedoch, dass bei den ohnehin getätigten Suchen nebenbei noch etwas Gutes getan wird. Das Prinzip ist dabei ähnlich zu den üblichen Suchmaschinen. Bei der Recherche nach populären Wörtern wie zum Beispiel „Versicherung“ erscheinen neben den Suchergebnissen gesponserte Links. Mit Klicks des Suchenden auf diese Werbung verdient eine Suchmaschine ihr Geld. Die grünen Suchmaschinen spenden einen bestimmten Betrag von ihrem Gewinn, beispielsweise an eine Umweltorganisation, die mit dem Geld Gutes tut. Viele Ökosuchmaschinen unterstützen so Projekte für den Umweltschutz, erneuerbare Energien insbesondere in Entwicklungsländern und sorgen so für nachhaltigen Klimaschutz. Zusätzlich geben einige der Suchmaschinen an, ihre Server mit Ökostrom zu betreiben.

Anbieter von grünen Suchen

Eine der bekanntesten Anbieter in Deutschland ist Ecosia. Nach eigenen Angaben gehen 80 Prozent der Einnahmen aus den Werbeklicks an ein Projekt des WWF, das sich im Amazonas-Gebiet darum kümmert, den Regenwald zu erhalten. Die Suchmaschine Ecosearch spendet an Non-Profit-Organisationen wie Tree-People oder die Rainforest Aliance, die sich für den Schutz der Waldvorkommen einsetzen. Vogelfreunde suchen am besten bei Hornvogel. Hier fließen die Einnahmen in ein Artenschutzprogramm. Die Besonderheit: Es dürfen nur Firmen werben, die mit Rücksicht auf die Umwelt wirtschaften. Den Wald im Fokus hat Treehoo. 50 Prozent der Sucheinnahmen gehen deshalb an Waldaufforstungsprojekte. Dies sei nach Ansicht der Betreiber die beste Art, CO2-Emissionen zu kompensieren. Klickt man auf Search Green, erinnert das Seitendesign an vergangene Zeiten. Der schwarze Bildschirm hat jedoch seinen Sinn: Durch das Benutzen des schwarzen Google-Designs sollen 15 Watt Energie gespart werden, im Vergleich zu Darstellung eines weißen Bildschirms. Die Suche greift dabei auf Google-Ergebnisse zu. Allerdings meinen einige Experten, dass nur bei alten Röhrenbildschirmen mit einem schwarzen Hintergrund Energie gespart werde. Bei neuen Geräten sei die Einsparung dagegen kaum messbar. Es gibt viele weitere Suchmaschinen, die nach diesem Prinzip funktionieren. Gern könnt ihr in den Kommentaren ergänzen, welche ihr am liebsten benutzt!

Ein Wehrmutstropfen – Nachteile der grünen Suche

Einen Haken hat die Sache mit der grünen Suche allerdings: Die Ökosuchmaschinen greifen bei den Suchergebnissen auf die Platzhirsche wie Google, Yahoo und Bing zurück, die noch nicht so nachhaltig agieren. Das heißt, dass bei der grünen Suche gleich zwei Suchmaschinen in Anspruch genommen werden. Wenn dann nie auf die gesponserten Links geklickt wird, schadet das dem Klima mehr als bei der herkömmlichen Suche. Wer jetzt meint, er könnte dem Klima Gutes tun, indem er die grünen Suchmaschinen nutzt und extra auf deren Werbung klickt, der irrt. Die Rechnung – viel Suchen und viel Klicken gleich größerer Umweltschutz – geht nicht auf. Eine künstliche Suche verbraucht unnütz Energie und verprellt vielleicht sogar Werbekunden, die nur für echte Interessenten zahlen wollen.

Die grünen Suchmaschinen – eine andere Variante

Neben den Suchmaschinen, die ihre Gewinne für wohltätige Zwecke spenden, gibt es auch eine andere Variante der grünen Suchmaschinen, nämlich die mit umweltfreundlichen Suchergebnissen. Die Suchtreffer beschränken sich vorrangig auf Informationen oder Produkte von geprüften „grünen“ Anbietern. Oft findet man auch eine Mischung aus beiden, wie die Suchmaschine Umlu. Hier werden die Suchergebnisse besonders umweltfreundlicher Firmen, Produkte und Themen prominenter dargestellt, das heißt sie stehen ganz oben bei der Suche. Außerdem gibt Umlu an, dass der Server in einem Rechenzentrum steht, welches CO2-neutral gehostet wird – durch Wasserkraft – und für den extra Bäume gepflanzt wurden. Auch bei WeGreen werden „grüne“ Treffer bevorzugt. Mit Hilfe einer Nachhaltigkeitsampel soll auf einen Blick sichtbar werden, wie ökologisch, sozial und transparent Unternehmen, Marken oder Produkte sind. Grünes Licht signalisiert „gut“, gelbes Licht „mittelmäßig“ und rot bedeutet „schlecht“. Für mittelmäßig oder schlecht bewertete Produkte nennt WeGreen eine grüne Alternative. Wer sich also für ökologisch korrekte Alternativen gegenüber der üblichen Suche interessiert, findet hier die besseren Treffer. Und auch bei dieser Suchmaschine hilft das Klicken auf gesponserte Links der Umwelt. 15 Prozent der Werbeeinnahmen sollen laut WeGreen in Form von Spenden an diverse Projekte gehen. Ausgewählt werden die vom Nutzer selbst.

Fazit

Ein bewusster Umgang mit dem Internet und speziell mit der Onlinesuche ist natürlich die beste Möglichkeit, um der Umwelt nicht unnötig CO2 zuzuführen. Greift man auf Suchmaschinen zurück, können beide Arten der hier vorgestellten grünen Modelle eine gute Alternative sein – allerdings nur bei „normalem Suchverhalten“. Das heißt, diejenigen, die ab und an auf Werbung klicken und dann vielleicht auch mal etwas kaufen, sind für die Umwelt ein Gewinn. Wer weiß, dass er nie auf Werbung klickt, nachdem er etwas gesucht hat, oder gar einen Werbeblocker benutzt, der sollte bei Google, Yahoo oder Bing bleiben, denn dann werden nicht zwei Suchmaschinen gleichzeitig belastet.

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2 Kommentare

  1. Ich habe vor vielen Jahren mal einen Artikel gelesen, in dem beschrieben stand, das wenn man eine Suche bei Google auslöst, ein so hoher Stromverbrauch damit einher geht, das damit einen ganzen Tag eine Glühbirne auf der Welt brennen könnte. Vorstellen kann ich mir das schon, den die Rechenkraft im Hintergrund arbeitet nun mal im und am Stromnetz.

    Schon Krass……

    Antworten
  2. Hallo,

    gerne möchte ich auf das Ökoportal ( http://oekoportal.de ) hinweisen.
    Neben dem individuell verwalteten Öko-Webverzeichnis aus D;A;CH bietet
    das Ökoportal top aktuelle Ökonews und Ökotermine. Ergänzt wird das Ganze um einen Ökoblog ( http://oekoblog.de ). Die Einträge im Öko-Webverzeichnis sind im Gegensatz zu vielen Marktteilnehmern selbstständig von jedem Partner angelegt. Jeder Eintrag wird individuell geprüft, so dass alle Treffer auch eine wirklich gute Qualität haben.

    Viel Spaß beim Surfen wünscht Euch Klaus

    Antworten

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