von | Mai 21, 2020 | Technik & Trends | 3 Kommentare

Die Steuererklärung ist ein leidiges Thema. Dabei springt oftmals ein schöner Batzen Geld als Rückerstattung heraus. Doch nicht jeder, der die Erklärung machen muss oder will, möchte gleich einen Steuerberater beauftragen oder einen Lohnsteuerhilfeverein in Anspruch nehmen. Zum Glück existieren inzwischen zahlreiche digitale Helfer. Hier ein Überblick über die wichtigsten kostenlosen sowie kostenpflichtigen Apps und Programme am Markt. Wenn du dir nicht sicher bist, ob du steuerpflichtig bist oder nicht, dann wirf einfach mal einen Blick in den Kasten weiter unten.

ELSTER & Co.: Kostenlose Steuer-Tools

Der Vorteil von kostenlosen Programmen liegt klar auf der Hand: Du musst kein Geld dafür aufbringen. Doch was taugen die frei zugänglichen Tools überhaupt? Wir haben sie einmal unter die Lupe genommen.

Klassiker ELSTER: Kostenlose elektronische Steuererklärung

ELSTER ist die offizielle, kostenlose Steuersoftware des Finanzamts. Wer ELSTER benutzt, hat den Vorteil, dass die auf diese Weise übermittelten Steuererklärungen bevorzugt von den Mitarbeitern des zuständigen Finanzamts bearbeitet werden. Anders als viele andere Steuer-Programme gibt dir die finanzamtseigene Software allerdings keine Tipps beim Ausfüllen der Formulare – sondern lediglich Verständnishilfen. Welche Leistungen du aufführen könntest, die sich positiv auf deine Steuerrückzahlung auswirken würden, verrät dir ELSTER also nicht. Daher ist die elektronische Steuererklärung der Finanzverwaltung eher für etwas für Leute, die ihre Steuererklärung nicht zum ersten Mal selbst erstellen und sich bereits gut damit auskennen. Einsteiger, die sich nicht zu tief in die Materie einlesen wollen, sollten sich lieber eine Option mit mehr Hilfestellung suchen.

Du hast kein Problem damit, dich in das Thema Steuererklärung einzuarbeiten und möchtest es mit ELSTER versuchen? Dann bleibt die Frage, ob du das ElsterFormular oder Mein ELSTER nutzen solltest. Das sind die Unterschiede:

ElsterFormular: Die Download-Software vom Finanzamt

Die 2001 eingeführte Software der Finanzverwaltung ist ein Programm, bei dem du deine Daten zunächst lokal am PC oder Laptop eingibst und anschließend die vollständige Steuererklärung verschlüsselt und mit Hilfe einer gesicherten Internetverbindung an das Finanzamt überträgst. Das Praktische: Daten aus dem Vorjahr übernimmt die Software automatisch. Außerdem weist eine Plausibilitätsprüfung auf mögliche Eingabefehler hin. Der Haken: Zwar übermittelst du deine Steuerdaten online an das Finanzamt. Dennoch musst du eine komprimierte Version deiner Steuererklärung ausdrucken, unterschreiben und per Post ans Finanzamt schicken. Erst dann gilt sie als tatsächlich abgegeben. Übrigens: Das ElsterFormular gibt es ausschließlich für Windows ab Betriebssystem 7. Bist du also Mac-User, bleibt dir nur die Online-Variante Mein ELSTER. Mehr Infos zum ElsterFormular findest du im ELSTER-Handbuch.

Mein ELSTER: Das Online-Tool vom Finanzamt

Mein ELSTER funktioniert im Gegensatz zum ElsterFormular online. Konkret ist Mein ELSTER ein Internet-Portal, das dir alle Formulare zum Ausfüllen bietet. Ausdrucken, unterzeichnen oder per Post ans Finanzamt senden, musst du hier nichts. Nach der Registrierung kannst du alles direkt im Portal erledigen. Doch Achtung: Registriere dich nicht auf den letzten Drücker bei Mein ELSTER. Denn bevor dein Zugang freigeschaltet wird, schickt dir ELSTER zunächst deine Aktivierungs-ID per E-Mail und den dazugehörigen Aktivierungs-Code per Post. Beides zusammen musst du dann für die Aktivierung eingeben und kannst anschließend deine persönliche Zertifikatsdatei herunterladen, die du für jedes Login benötigst. Möchtest du deine Steuererklärung an einem anderen PC weiterführen, musst du zunächst das Sicherheitszertifikat – zum Beispiel mithilfe eines USB-Sticks – auf den entsprechenden Computer übertragen. Schneller geht es, wenn die Online-Ausweisfunktion für deinen Personalausweis aktiviert ist. Dann erhältst du innerhalb weniger Klicks ein Benutzerkonto und kannst deine Steuerdaten eingeben. Auch auf dem Smartphone oder Tablet kannst du Mein ELSTER nutzen. Notwendig dafür ist die ElsterSmart-App nebst kompatiblem Browser.

SteuerSparErklärung: Kostenlose Hilfe für Geringverdiener bis 28 Jahren

Ein Download-Programm, das Steuer-Laien gute Unterstützung bietet, ist SteuerSparErklärung. Das Programm ist aufgeräumt und übersichtlich. Mit umfassenden Erklärungen und Tipps nimmt das Tool unsichere Nutzer an die Hand. Um die Eingabe der Daten zu vereinfachen, übernimmt SteuerSparErklärung wahlweise auch Vorjahresdaten aus ELSTER und aus seiner eigenen Vorjahresversion. Anstatt auf schnelles Ausfüllen setzt die Software darauf, kein Detail zu vergessen. So fragt das Programm alle beruflichen Ausgaben ab – anstatt vorab festzustellen, ob der Steuerzahler aufgrund niedriger Ausgaben ohnehin nur den Pauschbetrag von 1.000 Euro für Werbungskosten absetzen kann. Beim Pauschbetrag handelt es sich um eine fixe Summe, die Steuerzahler pauschal von der Steuer absetzen können, ohne dass das Finanzamt dafür Belege sehen möchte. Mit dem BelegManager können Steuerzahler ihre Belege übers Jahr sammeln und mittels Online-Nutzerkonto bei steuertipps.de in die Steuersoftware einspeisen. So sparen sie für die eigentliche Steuererklärung Zeit. Nutzer bis 28 Jahre mit maximal 25.000 Euro Jahreseinkommen können die Software übrigens kostenlos bei www.steuerhelden.de herunterladen.

Steuerbot: Kostenlose Steuer-App im Chat-Stil

Zur Einfachheit bei der Steuererklärung setzt Steuerbot auf den Chat: Frage für Frage lotsen die kostenlose App und die gleichermaßen kostenlose Online-Version Nutzer ohne Steuervorwissen durch die Eingabe und verzichten dabei auf kompliziertes Bürokratendeutsch. In einfachen Fällen klappt das erstaunlich gut. Mit Sonderfällen wie Vermietung und Verpachtung, Rentenbezügen oder ausländischen Lohnzahlungen kommt Steuerbot noch nicht klar. Auch Spezialfälle, die Kapitaleinkünfte oder Vorsorgeaufwendungen betreffen, kann die App noch nicht bearbeiten. Bei Steuerzahlern mit Kindern stößt die App ebenfalls noch an ihre Grenzen: Zu viele Rechenfehler schleichen sich hier ein. Als kritisch stuft Finanztest darüber hinaus auch das Datensendeverhalten der Android-App ein.

Tipp: Eine Steuererklärung zu machen, lohnt sich fast immer. Insbesondere dann, wenn du keine Erklärung abgeben musst, kann es sich für dich bezahlt machen, die Zeit zu investieren: 9 von 10 Arbeitnehmern, die freiwillig ihre Steuererklärung abgeben, bekommen laut Finanztipp Geld vom Staat zurück. Im Schnitt gibt es 974 Euro vom Fiskus wieder. Das hat das Statistische Bundesamt 2018 bekanntgegeben.

Steuererklärung online: Tipps & Tricks von kostenpflichtigen Programmen

Mehr Tipps beim Ausfüllen der Steuererklärung bieten kostenpflichtige Programme. Allerdings gibt es zwischen ihnen große Unterschiede was das Rechenergebnis, den Datenschutz und die Benutzerfreundlichkeit angeht. Im neusten Finanztest schnitten die Browser-Anwendung Wiso Steuerweb und das Download-Programm Wiso Steuersparbuch 2019 am besten ab. Schlecht weg kamen hingegen die Steuer-Apps Taxfix und Steuerbot sowie die Online-Plattform Wundertax. Ihnen attestiert Finanztipp zu viele Rechenfehler und nicht immer ausreichende Hilfestellungen. Auch bei Steuerfuchs stellte Finanztipp vermehrt Rechenfehler fest. Für wen das Thema „Datenschutz“ eine große Rolle spielt, der sollte außerdem besser auf Download-Programme als auf Webanwendungen setzen. Mit Ausnahme von Sparfuchs haben alle von Finanztest überprüften Browser-Anwendungen Tracker im Einsatz – schicken also Daten weiter an Dritte.

Wiso steuer:Sparbuch und Wiso steuer:Web: Die Testsieger

Die Finanztest-Gewinner Wiso steuer:Sparbuch 2019 und Wiso steuer:Web stammen aus dem Hause Buhl Data. Sie unterscheiden sich dadurch, dass es sich bei steuer:Sparbuch um ein Download-Programm handelt und steuer:Web die entsprechende Browser-Variante ist.

Beide Versionen zeichnen sich durch eine sehr gute Benutzerführung aus und errechnen Steuerrück- oder -nachzahlungen zuverlässig. Unter dem Schlagwort „steuer:Automatik“ bündeln sie mehrere optionale Module, die dem Nutzer das Leben vereinfachen: Die Import-Option übernimmt Daten aus dem Vorjahr und der steuer:Abruf die beim Finanzamt gespeicherten Daten. Steuerlich relevante Buchungen aus dem Girokonto zieht sich das Banking-Modul optional über die Finanzauswertungs-App Finanzblick und trägt sie an der entsprechenden Stelle in der Steuererklärung ein. Mit der steuer:Box digitalisieren Nutzer zudem ihre Belege und übernehmen sie in die Steuererklärung. Beim Klick auf „Optimieren“ verrät die Steuer-Software, welche Eingaben sich noch auswirken würden und welche nicht. Erklärvideos sorgen darüber hinaus für die nötigen Tipps und Tricks, um Steuern zu sparen.

Den Unterschied macht der Datenschutz: Während die Download-Variante steuer:Sparbuch keine Daten an Dritte weitergibt, setzt die Web-Anwendung steuer:Web, wie fast alle anderen Online-Steuererklärungstools, einen Tracker ein. Damit wandern deine Daten nicht ausschließlich ans Finanzamt, sondern werden für Marketingzwecke auch von Buhl Data genutzt. Auf der sichereren Seite sind daher Nutzer der installierten Software. Die gibt es sowohl für Windows als auch für Mac.

Tax 2019: Die günstigere Alternative

Unter den Finanztipp-Siegern ist auch die Software tax 2019 zu finden. Sie schneidet lediglich geringfügig schlechter ab als die beiden Wiso-Tools, geht aufgrund ihres günstigen Preises jedoch aus dem Computer-Bild-Test als Preis-Leistungs-Sieger hervor. Ebenso wie die Wiso-Varianten stammt tax 2019 aus dem Hause Buhl und verwendet somit den gleichen Rechenkern wie die beiden Wiso-Steuerhelfer. Die Übernahme von Daten aus dem Vorjahr bzw. vom Finanzamt ist auch bei tax 2019 möglich. Ebenso aus Konkurrenzprodukten lassen sich Daten übertragen. Ein „Lotse“ hilft Nutzern, nur die für sie wesentlichen Themen detailliert durchzuarbeiten. Abgespeckt ist der Leistungsumfang was Erklärungen und Tipps angeht: So gibt es weniger Erklär-Videos als bei Wiso. Hinweise, welche Ausgaben wo noch einen Effekt hätten, fehlen ebenso. Außerdem ist die Bearbeitung im installierten Programm, nicht aber per Tablet oder Browser möglich. Der Wehrmutstropfen: tax 2019 gibt es ausschließlich für Windows-Geräte.

Taxman 2019: Das zurückhaltende Programm

Taxman kommt mit einer aufgeräumten Benutzeroberfläche und vielfältigen Erklärvideos daher. Über eine Interviewfunktion ermittelt die Software persönliche Daten seiner Nutzer, die für die Steuererklärung wichtig sind. Tipps zum Steuersparen blendet die Software an den entsprechenden Stellen ein. Die dynamische Ausfüllhilfe klärt darüber hinaus Fragen, die sich beim Ausfüllen ergeben. Und ein zuschaltbarer Steuerprüfer zeigt bereits bei der Eingabe an, ob Angaben fehlerhaft oder unvollständig sind. Ein kostenloser Steuerratgeber gibt außerdem wertvolle Tipps zu Gesetzesänderungen und Absetzmöglichkeiten. Allerdings hält sich die Steuer-Software oftmals zu stark zurück und hinterlässt so bei unerfahrenen Nutzern Verunsicherung. Auch bei der Berechnung kommen Fehler vor. Gut gelungen hingegen ist der Belegmanager: Er erlaubt die einfache Verwaltung von Belegen als PDF, JPG oder DOC.

Quicksteuer 2019: Der kleine Bruder von Taxman 2019

Quicksteuer ist eine günstigere und daher abgespeckte Version von Taxman. Sie richtet sich vor allem an Arbeitnehmer, Rentner und Studierende. Nicht geeignet ist die Software für die Berechnung von Gewerbe- und Umsatzsteuer oder für Betreiber von Photovoltaik-Anlagen. Wie Taxman ermittelt auch Quicksteuer durch ein Einstiegsinterview relevante Nutzerdaten. Daten aus dem Vorjahr übernimmt die Software aus seiner Vorjahresversion ebenso wie Daten aus der vorausgefüllten Steuererklärung. Die dynamische Ausfüllhilfe bringt seine Nutzer fix ans Ziel. Ebenso wie bei Taxman kategorisiert auch bei Quicksteuer ein Belegmanager Quittungen. Allerdings kommen auch die Schwachstellen von Taxman bei Quicksteuer zum Tragen: Oftmals fehlt es an weiteren Hilfestellungen und die Berechnung ist nicht immer einwandfrei.

STEUEReasy 2019: Nichts für komplizierte Steuerfälle

STEUEReasy gibt es sowohl als Download-Programm für Windows-Nutzer als auch als Online-Anwendung. Die Download-Variante schneidet bei Finanztest besser ab, was die Steuerberechnung und Hilfen angeht. Denn STEUEReasy online verwendet einen anderen Rechenkern als das installierte Programm, der jedoch leider zu fehlerhaften Berechnungen führt. Hingegen trumpft die browserbasierte Anwendung bei der Benutzerführung auf. Für einfache Steuerfälle dürften die Anwendungen ausreichen. Mehr Hilfestellungen leisten andere Programmen.

smartsteuer: Online oder per App

smartsteuer ist eine browserbasierte Anwendung, die seine Nutzer mittels Interviews durch die wichtigsten Fragestellungen führt. Je nachdem, ob Arbeitnehmer, Freiberufler oder Studierender, fragt das Tool ausschließlich nach den jeweils relevanten Angaben. Daten aus Steuererklärungen der Vorjahre übernimmt der Dienst, wenn du dafür ebenfalls smartsteuer bzw. Taxman genutzt hast. Passende Erklärfilme versorgen dich während der Dateneingabe mit Informationen. Allerdings gehen Hintergrundinfos weniger in die Tiefe als bei Steuererklärungsprogrammen wie zum Beispiel Wiso. In unkomplizierten Fällen reicht das aus, in komplexeren Fällen aber eher nicht. Dank Live-Berechnung siehst du auch bei smartsteuer jederzeit, wie sich deine einzelnen Angaben auf die Steuererstattung auswirken. Allerdings attestiert Finanztest der Browseranwendung Mängel in der Berechnung. Vor dem Abschicken prüft der sogenannte smartcheck deine Angaben auf Vollständigkeit und ermöglicht dir letzte Korrekturen. Die smartsteuer-xpress-App erlaubt dir außerdem, deine Steuererklärung via Apple- oder Android-Gerät zu erledigen.

Taxbutler: Die Fotomethode

Mit Text- und Belegerkennung arbeitet die App Taxbutler. Auf Basis einer umfangreichen Checkliste können Nutzer die wichtigsten Belege abfotografieren und die App übernimmt die Auswertung. Noch kommt Taxbutler nicht ohne Nachbearbeitung durch den Nutzer aus. Denn nicht alle Felder erkennt die App korrekt. Doch sie zeigt, wie einfach Steuererklärungen in Zukunft laufen können. Gleichzeitig setzt die App auf persönliche Beratung: Der Steuerberatungsdienst Yourxpert beantwortet für 1,99 Euro pro Minute alle anfallenden Fragen zur Steuererklärung. Ist die Steuererklärung fertig, werden Nutzer von der App benachrichtigt und müssen alles nochmal überprüfen. Fehlen noch Belege, können sie diese nachreichen. Erst vor dem Abschicken der Steuererklärung ans Finanzamt werden 29 Euro fällig, bis dahin ist die Nutzung der App kostenlos.

Taxfix: Die App für einfache Steuerfälle

Taxfix richtet sich gezielt an den „einfachen Arbeitnehmer“ – ist also für kompliziertere Fälle nicht geeignet. Damit bleiben Selbständige, Rentner oder Steuerzahler mit Einnahmen aus Vermietungen aktuell noch außen vor. Standardfälle erledigt die App jedoch in Nullkommanichts. Dafür nutzt Taxfix die Interview-Methode: 70 Fragen warten im Durchschnitt auf jeden Nutzer, deren Beantwortung im Schnitt nicht länger als 20 Minuten dauern soll. Von allen von Finanztest unter die Lupe genommenen Apps zur Steuererklärung schneidet Taxfix am besten ab. Aber auch diese App kommt aktuell noch mit vielen Rechenfehlern daher, insbesondere bei der Errechnung der Steuererstattung für Eltern. Ein weiteres Manko: Steuerdaten aus dem Vorjahr übernimmt die App bisher nicht. Auch der Abruf von Steuerdaten aus der vorausgefüllten Steuererklärung klappt noch nicht. Stattdessen übernimmt die App jedoch relevante Daten beim Abfotografieren der Lohnsteuerbescheinigung. Nach Beantwortung aller gestellten Fragen errechnet Taxfix, mit welcher Rückerstattung du rechnen kannst. Der Clou: Erst ab einer Steuererstattung von mindestens 50 Euro zahlst du für die Nutzung der App, die mit 35 Euro zu Buche schlägt.

Wundertax: Steuern machen in Rekordzeit

Schnelligkeit ist das Markenzeichen von Wundertax. Die lästige Pflichtaufgabe Steuererklärung hakt die App in Rekordzeit ab. Dabei setzt sie auf die Vorauswahl von Pauschalen, etwa bei den Werbungskosten. Zwar ist das wirklich praktisch, an manchen Stellen jedoch sollte sich die App mehr Zeit lassen und seine Nutzer besser an die Hand nehmen. So fehlen zum Beispiel im Untermenü „Haushaltsnahe Dienstleistungen“ Erklärungen dazu, welche Ausgaben hier eigentlich gemeint sind. Steuerlaien neigen dadurch womöglich dazu, vorschnell „Ich habe keine weiteren Ausgaben“ anzuklicken und somit steuerlich relevante Ausgaben unter den Tisch fallen zu lassen. Auch die Übersicht am Ende der Eingabe sorgt laut Nutzern für mehr Verwirrung als für ein besseres Verständnis. Rechenfehler schleichen sich vor allem bei Steuerzahlern mit Kindern ein. Von allen von Finanztest überprüften Apps und Programmen verrechnete sich Wundertax bei Eltern am häufigsten.

Fazit:

ELSTER hat sich in den letzten Jahren enorm verbessert. Die elektronische Steuererklärungsabgabe ist übersichtlicher geworden und kommt mit mehr Erklärungen daher. Tipps und Tricks verrät sie allerdings nicht. Um einen besseren Überblick zu bekommen, welche Ausgaben du wo absetzen kannst, solltest du auf ein kostenpflichtiges Programm setzen. Dabei schneiden Apps, die noch relativ neu auf dem Markt sind, aktuell noch nicht gut ab. Zu viele Fehler schleichen sich hier bei der Berechnung ein. Hilfestellungen fehlen oftmals. Allerdings richten sie sich aktuell auch noch gezielt an einfache Steuerfälle. Für die können die Apps auch durchaus reichen. Langfristig werden sie sicher interessant. Für komplizierte Steuerfälle und Steuerlaien, die sich möglichst viele Hilfestellungen wünschen, eignen sich aktuell die etablierten Programme und Online-Tools wie Wiso steuer:Sparbuch 2019, Wiso steuer:Web, Tax 2019 oder Steuersparerklärung 2019 am besten. Aus Datenschutzgründen ist es ratsam, Download-Programme der Browser-Software vorzuziehen.

Bin ich zur Steuererklärung verpflichtet?

Zur Steuererklärung verpflichtet sind in Deutschland längst nicht alle Steuerzahler. Bist du zum Beispiel unverheiratet und ganz regulär bei einem Arbeitgeber angestellt, bist du in der Regel in Steuerklasse I eingruppiert. Hast du keine Nebeneinkünfte, zum Beispiel durch Vermietung oder Kapitalerträge, bist du nicht zur Abgabe einer Steuererklärung verpflichtet. Auch für Azubis oder Studierende ist die Steuererklärung freiwillig. Eine Steuererklärung abgeben musst du, wenn unter anderem folgende Kriterien auf dich zutreffen:

  • Du bist selbstständig tätig
  • Du hattest im vergangenen Jahr parallel mehrere Arbeitgeber.
  • Du bist verheiratet und du und dein/e Partner/in habt die Steuerklassenkombination III/V oder ihr nutzt die Kombi IV/IV mit einem eingetragenen Faktor und habt beide im vergangenen Jahr gearbeitet.
  • Du hast im vergangenen Jahr Einkünfte ohne Lohnsteuerabzug oder Lohnersatzleistungen, wie zum Beispiel Arbeitslosen-, Kurzarbeiter-, Kranken- oder Elterngeld von mehr als 410 Euro erhalten.
  • Du hattest weitere Einkünfte aus Kapitalerträgen, Vermietung/Verpachtung etc.
  • Du hast Freibeträge beim Lohnsteuerabzug in Anspruch genommen, zum Beispiel für Reisekosten oder für Kinderbetreuungskosten.
  • Du hast eine Abfindung erhalten und dein Arbeitgeber hat beim Abzug der Lohnsteuer die für dich günstige Fünftelregelung angewandt.
  • Du hast einen Verlustvortrag aus den Vorjahren.
  • Du bist Rentner/in und der steuerpflichtige Teil der Rente übersteigt den Grundfreibetrag von 9.000 Euro.

 

Abgabe der Steuererklärung: Auf diese Fristen musst du achten

Bist du zur Steuererklärung verpflichtet, gewährt dir das Finanzamt für die Abgabe deiner Erklärung für 2018 bundesweit erstmalig zwei Monate länger Zeit: Bis zum 31. Juli 2019 musst du deine Steuererklärung beim Finanzamt einreichen. Setzt du dabei auf die Hilfe eines Steuerberaters, dann darfst du dir sogar bis zum 28. Februar 2020 Zeit damit lassen. Doch aufgepasst: Wer seine Steuererklärung zu spät einreicht, zahlt drauf. Denn das Finanzamt kann einen Verspätungszuschlag verlangen, den es ab diesem Jahr konsequenter einfordert als bisher. Brauchst du eine Fristverlängerung, solltest du sie frühzeitig beim Finanzamt beantragen.

Erstellst du deine Steuererklärung freiwillig – bist also nicht dazu verpflichtet – hast du vier Jahre Zeit dafür. Spätestens am 2. Januar 2023 muss deine Steuererklärung für das Jahr 2018 dem Finanzamt vorliegen. Hast du noch nie eine Steuererklärung gemacht, kannst du das also auch für die letzten Jahre noch nachholen. Bis Ende 2019 kannst du Ausgaben aus dem Jahr 2015 zurückholen. Das lohnt sich nicht nur für Menschen aus Steuerklasse I, die täglich zur Arbeit pendeln und einige Vorsorgeaufwendungen betreiben. Auch für Studierende kann es sich im ersten Arbeitsjahr auszahlen. Denn: Werbungskosten während des Studiums können als Verlustvortrag angerechnet werden, die das Finanzamt im ersten Arbeitsjahr mit der Steuer verrechnet.

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3 Kommentare

  1. Da ich bald meine Steuer machen muss, ist dieser Beitrag sehr hilfreich. Ich finde es interessant, dass es so viele Apps und Programme gibt, die bei einer Steuererklärung helfen könnten. Es ist immer gut, auf dem neuesten Stand der Technik zu bleiben und die besten Möglichkeiten zu nutzen, um seine Steuererklärung zu erledigen.

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  2. Das Programm ELSTER klingt für mich total sinnvoll. Das ist wirklich passend. Weil ich habe mich immer vor den Steuererklärungen gedrückt. Obwohl das natürlich eine sehr wichtige Sache ist.

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  3. Danke für diesen Beitrag zu Programmen, die bei einer Steuererklärung helfen können. Interessant, dass der Staat eigenes Programm namens ELSTER hat. Mein Bruder arbeitet bei einer Steuerberatungsgesellschaft, ich werde ihn fragen, ob diese Programme für mich reichen, oder ob ich mich nach einer Alternative aus der freien Wirtschaft umsehen sollte.

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